Für die beiden Telgter Feuerwehrkameraden Jannis Günnewig und Malte Blömker endete am Samstag der Grundlehrgang. Im Alverskirchener Gewerbegebiet stellten sie nach bereits bestandener theoretischer Prüfung ihr erlerntes Wissen bei der praktischen Abschlussprüfung unter Beweis.

Sie zeigten ebenso gut, dass es bei der ehrenamtlichen Tätigkeit des Feuerwehrmannes beziehungsweise der Feuerwehrfrau um noch mehr als die ohnehin schon anspruchsvollen und dankbaren Aufgaben retten, bergen, schützen und löschen geht. Seit Anfang Oktober ließen sich die frischen Blauröcke in 160 Theorie- und Praxisstunden in vier Modulen von den verschiedenen Gruppenausbildern der Ausbildungsgemeinschaft unterrichten und waren nun bestens für die vielen Herausforderungen im Einsatz gerüstet. „Der Lehrgang zum freiwilligen Feuerwehrmann ist eine Ausbildung, bei der die jungen Menschen für das Leben lernen“, so Everswinkels stellvertretender Wehrführer, Rainer Vlasak.

Dass viele der Einsatzkräfte in Zukunft zum Beispiel bei schweren Verkehrsunfällen auch irgendwann mal an ihre seelischen und körperlichen Grenzen stoßen werden, dessen war sich jeder der Teilnehmer bewusst. „Wir sind auch nur Menschen“, machte einer der Prüflinge deutlich. Doch auch in solchen Fällen sei für Einsatzkräfte, Augenzeugen und Betroffene im Kreis Warendorf zu jeder Tag- und Nachtzeit der Bereitschaftsdienst der erfahrenen Kollegen der Notfallseelsorge im Einsatz. „Ein Anruf genügt und sie sind für uns zur Stelle“, wies Vlasak auf die Wichtigkeit eines solchen Konzeptes hin. Die erlernten Aufgaben eines Gruppenführers, Melders, Maschinisten, eines Angriffs-, Wasser- und Schlauchtrupps, sollten die 27 Anwärter und Anwärterinnen per Losverfahren in Gruppen zu neun Personen in einer simulierten Technischen-Hilfeleistung und einem Löschangriff den wachsamen Augen der Prüfer präsentieren.

Von Aufregung und Nervosität war bei den Kameraden nichts zu spüren. Zügig, routiniert und diszipliniert verrichteten sie gekonnt die Forderungen der Einsatzleiter. Das Legen von C- und B-Rohren aus offenen Gewässern, die Rettung eines verschütteten Verletzten mittels pneumatischem Druckluftkissens oder die Durchführung eines Schaumangriffs, waren nur drei der sechs unbekannten Aufgaben, von denen eine Gruppe zwei bewältigen musste. Das Arbeiten im Team war den Prüfern unter der Leitung von Brandinspektor Dirk Kleiböhmer aus Drensteinfurt dabei besonders wichtig. Unter den Prüflingen befanden sich auch drei weibliche Anwärterinnen.

Nach dem praktischen Teil ging es für alle Anwärter im Everswinkeler Feuerwehrgerätehaus mit der offiziellen Übergabe der Urkunden sowie der Beförderung zum Feuerwehrmann oder zur Feuerwehrfrau weiter. Anschließend ließen sie den erfolgreichen Tag mit einem geselligem Grillabend und einem stolzem Gefühl ausklingen.