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Generalversammlung Gesamtwehr 2009

Auffallend viele Einsätze an der Schiene

Auch wenn 2008 für die Freiwillige Feuerwehr mit 146 Einsätzen ein eher durchschnittliches Jahr war, so gab es dennoch einige Besonderheiten, die Wehrführer Alfons Huesmann gestern Abend anlässlich der Jahreshauptversammlung bei Osthues-Brandhove herausstellte.

 

Außerdem waren die Feuerwehrleute besonders stark bei einem Kellerbrand im Heidehotel Waldhütte sowie beim angeblichen Flugzeugabsturz am 22. August vergangenen Jahres gefordert.

 

Ein Blick in die Statistik zeigt die Schwerpunkte in der Arbeit der Feuerwehr auf. Insgesamt 51 Brandeinsätze mussten die Feuerwehrleute fahren. Sechs Groß-, 14 Mittel- und 17 Kleinbrände fielen in diesen Bereich. Ebenso verzeichnete die Wehrführung zwölf Einsätze, bei denen Brandmeldeanlagen ausgelöst hatten, sowie zwei Brandwachen.

 

Insgesamt 95 sogenannte Technische Hilfeleistungen hatte die Wehr zu bewältigen. 38 Ölspuren oder andere Gefahrguteinsätze gehörten genauso dazu wie 16 Verkehrsunfälle und elf Alarmierungen, bei denen Menschen in Not waren. Vergleichsweise gering waren die Sturm- und Wasserschäden, zu denen die Wehr ausrücken musste. Nachdem „Kyrill“ 2007 die Einsatzstatistik mächtig durcheinandergewirbelt hatte, herrschte diesbezüglich 2008 wieder Normalität.

 

Unterstützung leisteten die Telgter auch in der Nachbarschaft. Zur Verstärkung wurden sie bei insgesamt vier Einsätzen hinzugezogen. Die Gesamtschadenssumme im vergangenen Jahr bezifferte Alfons Huesmann auf rund 1,2 Millionen Euro.


Mehr Geld für die Feuerwehr

Dass sich die Mitglieder der Feuerwehr regelmäßig weiterbilden und neue Fähigkeiten erwerben, wurde bei der Generalversammlung am Montagabend bei Brandhove deutlich. Zahlreiche Urkunden und Auszeichnungen gab es.

 

Zu Oberfeuerwehrleuten wurden Christin Wichmann, Christian Heckmann, Florian Heidrich und Paul Hoffmann befördert. Hauptfeuerwehrmänner sind ab sofort Patrik Albers, Martin Dorgeist, Daniel Stegemann, Daniel Tepper, Wolfgang Hegemann, Sebastian Herbert und Christian Beiing. Unterbrandmeister wurden Dirk Kimmina und Dietmar Ludger. Nach bestandenem Lehrgang am Institut der Feuerwehr wurde Jens Neffe zum Brandmeister ernannt.

 

Eine Ergänzung gab es für die Führung des Löschzuges Stadt. Da Zugführer Reinhold Flüthe aus beruflichen Gründen in der nächsten Zeit etwas kürzertreten muss, wurde Udo Bubbel zum stellvertretenden Löschzugführer ernannt. Er soll dadurch die Möglichkeit erhalten, in diese Aufgabe hineinzuschnuppern. Ebenfalls stellvertretender Zugführer Stadt ist bereits seit längerer Zeit Ulf Schrade.

 

Das Feuerwehrehrenzeichen in Silber bekam Maximilian Kurz, das Abzeichen in Gold erhielten Oliver Dreher und Stefan Toboll. Mit dem Ehrenzeichen in Gold auf blauem Grund wurden Holger Epping und Gunnar Schlecht ausgezeichnet. Andreas Möllers bekam die Auszeichnung in Gold auf rotem Grund verliehen, und Udo Bubbel sowie Ingo Kuhrmann die Plakette in Gold auf grünem Grund. Weitere Urkunden gab es für alle Lehrgangsteilnehmer.

 

Gute Nachrichten hatte Bürgermeister Dietrich Meendermann am Schluss. Im Etatentwurf der Stadt sind 25 Prozent mehr als im Vorjahr für die Feuerwehr eingestellt. Unter anderem soll mit dem Geld im kommenden Jahr ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug angeschafft werden, das den Fahrzeugpark dann komplettiert.

 

Bürgermeister schwört Mannschaft ein

Bürgermeister Dr. Dietrich Meendermann setzte auf Transparenz und Zusammenhalt, um die Mannschaft in dieser entscheidenden Situation hinter sich zu wissen: Anlässlich der Generalversammlung der Feuerwehr am Montagabend zeigten er und Baubereichsleiter Reinhold Ginski den über 100 anwesenden Wehrleuten nicht nur erste Pläne, wie die Wache auf dem anvisierten KiK-Grundstück aussehen könnte, sondern er beschwor die Ehrenamtlichen geradezu: „Ich bitte Sie um den notwendigen Rückhalt, denn das Projekt hat Ihre Unterstützung verdient.“ Man könne die Umsetzung nur gemeinsam schaffen. Wie groß die Ungeduld bei den Wehrleuten inzwischen ist, machten Äußerungen in den Vorversammlungen der einzelnen Züge deutlich, in denen der schleppende Fortgang des Planverfahrens moniert worden war.

 

 Wehrführer Alfons Huesmann dankte dem Bürgermeister für seine Äußerungen: „Das hatte die Mannschaft erwartet“, sah auch er angesichts der jüngsten Entwicklungen im Bereich Orkotten so klare Worte als dringend angezeigt an. Zuvor war Meendermann auf die „ambivalente politische Großwetterlage“ zu diesem Thema eingegangen, und er hatte noch einmal die Grundidee der Verwaltung vorgestellt. „Einzelhandel an dieser Stelle und die neue Feuerwache seien eine Einheit mit gegenseitigen Abhängigkeiten. „Das eine geht nur mit dem anderen.“ Insofern stünden in den nächsten Wochen entscheidende politische Weichenstellungen an, die über das Wohl oder Wehe der Wache entscheiden würden. 

 

Keinen Hehl machte der Bürgermeister daraus, dass es am Orkotten verschiedene gegenläufige Interessen gebe. „Das alles habe zu „einer gewissen Unruhe in der Bevölkerung“ geführt, die kontraproduktiv sei. 

 

„Mein erklärtes Ziel ist es, dass wir im Mai ein positives Votum im Rat bekommen“, sagte Meendermann. Wenn das der Fall sei, dann könnte in der zweiten Jahreshälfte die Feinplanung erfolgen und 2010 die Umsetzung vorbereitet werden. 2011 sei dann die Bauphase.

 

Einen kleinen Vorgeschmack auf das, was an dem projektierten künftigen Standort realisiert werden kann, gab Baubereichsleiter Reinhold Ginski. Durch die strategisch günstige Lage an der Ecke Orkotten/Daimlerstraße sei es möglich, zu zwei Seiten hin auszurücken. Das Gebäude selbst soll zwölf Stellplätze für Fahrzeuge vorhalten, sodass zwei Löschzüge am Standort untergebracht werden können. Hinzu kommen Lagerbereiche, eine Waschhalle und Büro- und Versammlungsräume. Letzte Gespräche liefen derzeit mit dem Kreis, da auch die Rettungswache an diesem Standort angesiedelt werden soll.

 

„Den Neubau halte ich für äußerst wichtig. Das jetzige Gerätehaus ist nicht mehr lang tragbar“, unterstrich Kreisbrandmeister Heinrich Nordhoff, dass er die Entwicklungen in Telgte aufmerksam verfolgt und auf ein gutes Ergebnis hofft.

 

 

Text und Bilder: WN, Andreas Große Hüttmann

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