Für Renate Pleßner und Verena Baune ist der Umgang mit dem Strahlrohr oder der Feuerwehraxt längst Routine geworden. Sie sind zwei von bisher vier Frauen, die in den Reihen der Telgter Wehr ihren Dienst tun. Und wenn es nach dem Willen von Stadtbrandmeister Alfons Huesmann und dem Feuerwehrverband geht, dann sollen bald viel mehr Frauen an der Spritze stehen.
Gründe dafür gibt es mehrere: Zum einen ist die Tages-Alarmsicherheit derzeit nur bedingt gut. Viele Feuerwehrleute sind außerhalb tätig, sodass bei Einsätzen tagsüber nur eine gewisse Zahl von Kräften zur Verfügung steht. „Das reicht zwar, allerdings verteilt sich die Arbeit nicht auf wirklich viele Schultern“, erläutert Huesmann den Knackpunkt. Hausfrauen, die tagsüber einsatzbereit sind, seien ideal, um die Situation zu verbessern.
Zum anderen wissen er und viele seiner Kameraden die Frauen in der Wehr zu schätzen. „Sie sind sensibler im Umgang mit anderen und daher auch für die Betreuung von Unfallopfern besonders geeignet“, bringt der Wehrführer ein Beispiel.
Dass der Alltag in einer Feuerwehr von Frauen durchaus zu bewältigen ist, wissen Renate Pleßner und Verena Baune aus eigener Erfahrung. „Das ist keine Knochenarbeit, und zudem wird man immer seinen Fähigkeiten nach eingesetzt“, berichtet Renate Pleßner. Außerdem sei die Arbeit spannend und erfüllend. „Wenn man jemandem helfen konnte, dann kommt man sehr zufrieden von dem Einsatz nach Hause“, ergänzt Verena Baune. „Unterschiede gibt es nicht, denn wir haben alle ein Ziel: anderen zu helfen“, bringt Huesmann die eigentliche Aufgabe auf den Punkt. Interessentinnen, die erst mit einer Frau ins Gespräch kommen wollen, können sich an Renate Pleßner, 54 75, wenden.
(Foto und Text: WN, Andreas Große Hüttmann)