Datum: | 18.1.2007-21.1.2007 | Uhrzeit: | verschiedene |
Dauer: | verschieden | ||
Einsatzort: | Gesamtes Einsatzgebiet Telgte und Westbevern | Kartenansicht: |
107 Einätze aufgrund des Orkantiefs "Kyrill" sind die vorläufige Bilanz am Sonntagabend.
Am Donnerstag wurden in 10 Stunden 40 Minuten insgesamt 54 Einsätze von 69 Einsatzkräften abgearbeitet.
Am Freitag wurden dann in 14 Stunden 15 Minuten weitere 46 Einsätze gefahren,
am Samstag waren es dann noch 5 Einsätze in 2 Stunden 30 Minuten und Sonntag noch einmal 2 einzelne Einsätze mit einer Einsatzdauer von 1 Stunde und 36 Minuten.
Die meisten Einsatzlagen waren umgestürzte Bäume oder Bäume die drohten zu fallen. Einige Fahrzeuge wurden beschädigt,
spektakulärster Einsatz war ein umgestürzter Baum auf einen
fahrenden PKW auf der L811 von Telgte Richtung Westbevern. Zum Glück wurde niemand schwer verletzt.
Zeitweise wurde die Arbeit (und die Pause) der Einsatzkräfte von einem Kameramann verfolgt, der einen Bericht für den WDR drehte,
den entsprechenden Ausschnitt aus der Sendung "Lokalzeit" gibt es in unserer "Videothek".
Das Tiefdruckgebiet, aus dem sich der Orkan entwickelt hat, entstand am 15. Januar 2007 über Neufundland und zog danach Richtung Osten. Es erreichte Mitteleuropa am 18. Januar 2007. Bereits zwei Tage zuvor waren erste Unwettervorwarnungen herausgegeben worden, später wurden für viele Teile Mitteleuropas amtliche Unwetterwarnungen veröffentlicht. Der Deutsche Wetterdienst bezeichnete in der Nacht zum 19. Januar den Orkan als den stärksten seit Lothar im Dezember 1999.
Der Warnservice "WIND" der Provinzialversicherung, der auch Kommunen und Feuerwehren per SMS warrnt, warnte ebenfalls schon am Dienstagabend vor starken Orkanböen.
Die Deutschlandweite Warnlage zeigt das Bild rechts.
Am Donnerstagnachmittag zeigte sich dann der Orkan in voller Särke. Um ca. 17:00 Uhr zog gleichzeitig ein Gewitter mit massivem Niederschlag über das Einsatzgebiet.
Der Sturm erreichte Spitzengeschwindigkeiten von über 200 Kilometern pro Stunde. Der höchste Wert wurde mit 225 Stundenkilometern auf dem Schweizer Aletschgletscher registriert. In Deutschland blies "Kyrill" am heftigsten auf dem Wendelstein in Bayern mit 202 Stundenkilometern. Bäume und Strommasten knickten wie Streichhölzer um, Dächer wurden abgedeckt, der Verkehr brach zusammen, Zehntausende waren ohne Strom.
Erstmals in der Nachkriegs-Geschichte der Bahn stand der Schienenverkehr in Deutschland fast völlig still. Am Freitagmorgen soll er teilweise aber wieder rollen, kündigte die Bahn unterdessen an. Mit Behinderungen müsse weiter gerechnet werden. Auch die Mobilität der Menschen auf den Straßen, auf den Wasserwegen und in der Luft war stark eingeschränkt. Hunderte von Flügen wurden gestrichen. Inzwischen hat sich der Flugverkehr wieder normalisiert.