Zu einem der wohl größten Einsätze in der Geschichte der Feuerwehr Telgte kam es am Mittwochabend am Waldweg.
In einer Villa war es durch einen implodierten Fernseher zu einem Zimmerbrand gekommen. Die ersten am Brandherd angekommenen Atemschutztrupps wurden durch einen Flashover (Schlagartige Entzündung von Rauchgas) überrollt. Hierbei wurde ein Kamerad so schwer verletzt, dass er zur weiteren Untersuchung und Behandlung ins Krankenhaus gebracht wurde.
Die Bewohner des Hauses wurden ebenfalls ins Krankenhaus gebracht. Beide hatten sich eine Rauchgasvergiftung zugezogen.
Durch die intensive Brandentwicklung war ein übergreifen des Feuers in den Dachbereich selbst durch massivsten Kräfteeinsatz nicht zu verhindern.
Erschwerend kam die Witterung hinzu, der Bauhof musste mit Streusalzeinsatz gegen das Eis ankämpfen.
Bürgermeister Dr. Meendermann sowie Hauptamtsleiter Heribert Schönauer verschafften sich vor Ort einen Überblick über die Lage.
Die Kriminalpolizei beschlagnahmte die Einsatzstelle und nahm die Brandursachenermittlung auf.
Die letzten Kräfte rückten gegen 14:00 Uhr ein, nach einem 21 stündigen Einsatz.
Zu Nachlöscharbeiten waren einige Kameraden am Nachmittag und frühen Abend noch einmal an der Einsatzstelle.
Auch der WDR berichtete am nächsten Tag über den Großbrand in Telgte. In der Aktuellen Stunde in der Lokalzeit "Münsterland" lief ein Zweieinhalb Minütiger Film über den Einsatz.
Im Einsatz waren (ca. in der Reihenfolge der Alarmierung):
Feuerwehr Telgte komplett
Rettungswagen Telgte, Ostbevern sowie Notarzt Telgte
Rettungswagen Warendorf sowie Notarzt Warendorf
Rettungswagen Sendenhorst
Organisatorischer Leiter Rettungsdienst
Feuerwehr Ostbevern (1 Löschzug)
Feuerwehr Everswinkel (1 Löschzug+Drehleiter)
THW Ostbevern zur Ausleuchtung der Einsatzstelle
Informations- und Kommunikationsgruppe des Kreises Warendorf mit ELW2
Kreisbrandmeister Karl-Ludwig Hoer, Heinz Nordhoff sowie Heinrich Otte
Rettungswagen DRK Telgte
SEG DRK-Telgte
Abrollbehälter Atemschutz der Berufsfeuerwehr Münster
Stadtwerke Strom und Gas
Bauhof
Wärmebildkamera der Feuerwehr Warendorf
Löschzug Einen der Feuerwehr Warendorf
Löschzug Milte der Feuerwehr Warendorf
Drehleiter Sendenhorst
Löschzug Wolbeck der Feuerwehr Münster
Löschzug Handorf der Feuerwehr Münster
Löschzug Angelmodde der Feuerwehr Münster
Tanklöschfahrzeug TLF24/50 des Löschzuges Hiltrup
Inspektor vom Dienst mit ELW1 der Berufsfeuerwehr Münster
1 zusätzliche Drehleiter der Berufsfeuerwehr Münster
THW Oelde, Coesfeld, Dülmen und Münster zur Unterstützung Licht und Versorgung mit Kraftstoff
SEG DRK Beelen zur Unterstützung der Versorgung der Einsatzkräfte
Warendorf (ots) - Am Mittwochnachmittag kam es zu einem Brand im Dachstuhl einer größeren Villa, die von einem älteren Ehepaar bewohnt wird.
Der Eigentümer versuchte noch vergeblich, mit einem Feuerlöscher den Brand zu löschen und zog sich dabei eine Rauchgasvergiftung zu. Dem Ehepaar gelang es danach nach draußen zu flüchten und die Feuerwehr zu verständigen. Beim ersten Angriff der Feuerwehr wurde ein Feuerwehrmann aus Telgte leicht verletzt, als er den Brandort mit schwerem Atemgerät betrat.
Mit einem massiven Einsatz der Feuerwehren Telgte, Warendorf, Everswinkel, Ostbevern, Sendenhorst und Münster gelang es das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Ein Großteil des Hauses war aber bereits ein Opfer der Flammen geworden. In dem Haus wurden Inventar und zahlreiche andere Wertgegenstände durch das Feuer zerstört oder beschädigt.
Nach ersten Schätzungen dürfte ein Gesamtsachschaden von mehreren Millionen Euro entstanden sein. Der verletzte Hauseigentümer wurde mit einem Rettungswagen in ein Münsteraner Krankenhaus eingeliefert, wo er zur Beobachtung stationär verblieb. Der Feuerwehrmann wurde ambulant behandelt. Die Brandstelle wurde nach Beendigung der Löscharbeiten beschlagnahmt; die Ermittlungen nach der Brandursache dauern an.
Warendorf (ots) - Die Untersuchungen eines Brandermittlers der Kriminalpolizei haben ergeben, dass der Brand vermutlich durch einen technischen Defekt entstanden ist. Die Angaben der geschädigten Hausbewohner, dass ein im Stand-By-Betrieb befindlicher Fernseher brandursächlich gewesen sei, dürften zutreffend sein. Die Brandstelle bleibt weiterhin beschlagnahmt. Weitere Untersuchungen durch Gutachter der Versicherung erfolgen in den nächsten Tagen.